Das Vertrauen in die Entwicklungsprozesse, das menschliche Streben nach Entfaltung und der Wunsch nach Selbstbestimmung sind die philosophischen Fundamente des Personzentrierten Ansatzes.
Der Mensch wird als einzigartige, eigenverantwortliche und selbstbestimmte, nach Entfaltung strebende Person gesehen (vgl. auch: M. Buber, M. Heidegger, M. Merleau-Ponty) - zugleich sucht und benötigt sie als soziales Wesen Beachtung:
In diesem Spannungsfeld zwischen dem
Streben nach Selbstverwirklichung (Autonomie) - Bedürfnis nach sozialer Beachtung
entwickelt die Person ihre kulturelle Identität, die sie nur in der Begegnung und im kommunikativen Austausch mit anderen entwickeln und aufrechterhalten kann.
Diese Sichtweise wird aktuell bestätigt durch die
- entwicklungspsychologische Bindungstheorie (J. Bowlby)
- Ergebnisse der modernen Hirnforschung (G. Hüther, G. Roth, A. Damasio u.a.)
Lernen und Weiterentwicklung werden durch stützende und sicherheitsgebende Bezugspersonen (Eltern, Pädagogen, Kulturschaffende, Beratende) erst möglich gemacht.
Kreatives Denken, sinnvolles Lernen und Entwicklung gelingen durch den Aufbau komplexer, neuronaler Verschaltungen im Gehirn und brauchen als Voraussetzung für diese Komplexität angst- und störungsfreie Rahmenbedingungen.
Personzentrierte Pädagogen/Gruppenleiterinnen verstehen sich als "facilitators" – als Begleiter oder Ermöglicher sinnvollen Lernens. (vgl. Carl R. Rogers)